MANIFEST DER UNNÜTZEN ALTEN

23. August 2014

Gesundheitskonzepte statt Profitorientierung

[Dieser Text ist im eSPress vom 22. August 2014 erschienen]

Die lästige Telefonwerbung der Krankenkassen ist Ausdruck der Jagd nach guten Risiken. Darunter wird nicht die Generation 60+ verstanden, welche vielmehr als Kostenfaktor vermeintlich die Profite schmälert. Nötig sind jedoch wirksame Konzepte der Gesundheitsförderung und nicht Pseudo-Wettbewerb.

Ring-ring!! „Hier wirbt die beste Krankenkasse“.  So tönt es regelmässig, wenn man den Hörer abnimmt – trotz Sternchen hinter der Telefonnummer. Es ist die Konsequenz des Pseudo-Wettbewerbs, den die Krankenkassen veranstalten und der sie zur Jagd nach guten Risiken veranlasst. Damit sind allerdings nicht wir, die Generation 60+ gemeint. Wir gelten ja in erster Linie als Kostenfaktor, der am liebsten abgeschoben wird. Auch wenn ja nicht das Älterwerden teuer ist, sondern das Sterben.  Zwar sterben mehr alte Menschen als Junge, aber wenn Junge sterben, sind sie vorher auch teuer.
Dieser kostentreibende Wettbewerb entspricht nicht unseren Vorstellungen eines wirksamen und solidarischen Sozialwerkes. Was wir brauchen ist eine Krankenkasse, die als starker Partner in der Gesundheitspolitik unsere Interessen vertritt und – etwa nach dem Vorbild der SUVA – intelligente Konzepte zur Qualität der Gesundheitsversorgung  entwickelt. Das geht von der Gesundheitserhaltung über die Langzeitpflege bis zur Betreuung der Chronischkranken.
Die marktwirtschaftliche Organisation des Krankenkassenwesens ist zweifellos ein interessantes Experiment. Wir nehmen heute zur Kenntnis, dass es gescheitert ist. Gewinnorientierung und Konkurrenz führen weder zu Qualität noch zu wirksamem Kostenmanagement. Zum Glück steht am 28. September mit der Öffentlichen Krankenkasse eine Alternative zur Verfügung.

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